Der Zug von Sülstorf

Gymnasiales Schulzentrum Strahlendorf (Schülerprojekt)

Bericht über ein Zeitzeugengespräch in der Schule

Am 8. April 2014 kamen Frau Blanke und Herr Dr. Spieß zum Zeitzeugengespräch ins Schulzentrum Strahlendorf.

suelstorfFrau Blanke, heute 79 Jahre alt, kam auf der Flucht von Schlesien mit ihrer Mutter und den Geschwistern 1945 nach Sülstorf. Als 10jähriges Mädchen erlebte sie die drei Tage, in denen der Häftlingstransport im Bahnhof Sülstorf stand. Da ihre Familie dachte, dass Deutschland gewinnt, sind sie erst sehr spät aus Schlesien geflohen. Sie hatten große Angst vor den Russen.

Während der Zug in Sülstorf stand, wurden sie als Kinder vom Bahnhof ferngehalten. Einige Male wurde das Dorfleben von Schreien übertönt, die vom Bahnhof her kamen. Die Erwachsenen erzählten, dass tote Häftlinge einfach aus dem Zug herausgeworfen wurden. Ansonsten wurde über den Zug im Dorf nicht viel gesprochen.

Herr Spieß, 82, befand sich zu der Zeit, mit 13 Jahren, in einem sowjetischen Internierungslager. Dort gab es Rüben, Getreide und Körner aus einer Futterkrippe der Rinder. Später konnte er eine Tischlerlehre in Schwerin beginnen und jeden Abend die Schule besuchen um seine Bildungslücken zu schließen. Dann studierte er Medizin.

suelstorf_gruppe

Die Ergebnisse der Recherchen einer Arbeitsgruppe des Projektes finden Sie hier …