Archiv der Kategorie: Allgemein

Die Tage der politischen Bildung MV 2023 – Einfach Mitmachen!

Unsere Gesellschaft erlebt in den letzten Jahren viele Herausforderungen: Angefangen mit der Klimakrise, der Euro- und Finanzkrise, der Migrationskrise, Corona, dem Krieg gegen die Ukraine, den hohen Energiepreisen und der Inflation infolge des russischen Angriffskrieges. Die politische Landschaft hat sich verändert, eine Verständigung ist mancherorts kaum möglich. Gleichzeitig erleben wir, dass der Wunsch nach einer politischen Orientierung groß ist.

Um auf das wichtige und vielfältige Angebot politischer Bildungsarbeit im Land aufmerksam zu machen, brauchen wir Ihre Unterstützung und freuen uns, wenn Sie die Aktionstage mit einem Veranstaltungsangebot bereichern! Deshalb wollen wir mit Ihnen, weiterhin und verstärkt Räume eröffnen, um Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen. Herzlich laden wir dazu ein, an den Tagen der politischen Bildung vom 15. September bis 3. Oktober 2023 mitzuwirken, um politische Bildung erfahrbar zu machen und gemeinsam für demokratische Werte einzustehen. Die Tage der politischen Bildung sind eine Gemeinschaftsaktion von politischen Bildungsträgern und Stiftungen in M-V sowie der Landeszentrale für politische Bildung M-V und Ihnen.

Kontakt
Landeszentrale für politische Bildung
Mecklenburg-Vorpommern
https://www.lpb-mv.de/veranstaltungen/tage-der-politischen-bildung/
Tel: 0385 58818950
E-Mail:poststelle(at)lpb.mv-regierung.de

Herzlich laden wir Sie zur Eröffnung der Tage der politischen Bildung 2023 am Freitag, den 15. September, um 18.30 Uhr ins Neubrandenburger Kino Latücht
(Große Krauthöferstraße 16) ein.

Schüler erfahren auf einer Radtour die Teilungsgeschichte

9. Radtour entlang ehemaliger Grenze zwischen Herrnburg und Büchen

Auf 150 Kilometern entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze erfahren 18 Schülerinnen und Schüler aus Lübz, Malchin und Rostock in einer Gruppe von insgesamt 28 Personen mit dem Fahrrad die Geschichte der innerdeutschen Teilung und der Transformation nach 1990. Während der Tour zwischen Herrnburg und Büchen vom 3. bis 7. Juli 2023 kommen sie mit den erwachsenen Teilnehmern in fünf Tagen an historischen Orten, in Museen, Gedenkstätten und an Erinnerungszeichen mit Experten und Zeitzeugen zu Ursachen, Folgen und Prozessen der Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas ins Gespräch.

Auf 150 Kilometern entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze erfahren 18 Schülerinnen und Schüler aus Lübz, Malchin und Rostock in einer Gruppe von insgesamt 28 Personen mit dem Fahrrad die Geschichte der innerdeutschen Teilung und der Transformation nach 1990. Während der Tour zwischen Herrnburg und Büchen vom 3. bis 7. Juli 2023 kommen sie mit den erwachsenen Teilnehmern in fünf Tagen an historischen Orten, in Museen, Gedenkstätten und an Erinnerungszeichen mit Experten und Zeitzeugen zu Ursachen, Folgen und Prozessen der Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas ins Gespräch.

Die Veranstalter, die Landesbeauftragte für MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, die Landeszentrale für politische Bildung MV und der Verein Politische Memoriale e.V., thematisieren im Tourprogramm die Entwicklung des DDR-Grenzregimes im historischen Kontext und mit Blick auf die Mechanismen einer Diktatur. Sowohl im Grenzhus Schlagsdorf als auch an vielen Orten auf der Strecke werden Grenzsicherungsanlagen und -maßnahmen erläutert, vom Leben an der Grenze, von Schicksalen im Zusammenhang mit Fluchten, Zwangsaussiedlungen und geschleiften Dörfern berichtet. Im Pahlhuus Zarrentin wird die Entwicklung des Naturschutzes nach der Grenzöffnung vermittelt. Am Beispiel der Elbewerft erfahren die Teilnehmer von der Entwicklung der Stadt Boizenburg nach 1990. Mit eigenen Beiträgen erinnern die Jugendlichen an Michael Gartenschläger an dem Ort an der ehemaligen DDR-Staatsgrenze, an dem er 1976 von einem Stasi-Spezialkommando erschossen wurde.

In der zentralen Erstaufnahmeeinrichtung des Landes in Nostorf wird die Verbindung zur aktuellen Situation von Flucht und Migration hergestellt. Die Probleme von Transformation und Migration für die Partnerstädte Lauenburg und Boizenburg können in Schülerbeiträgen und im Gespräch vertieft werden. Mit Führungen im Elbschifffahrtsmuseum Lauenburg zum Binnenschiffsverkehr unter den Bedingungen der innerdeutschen Grenze endet das Programm.

       

Die Tour wird durch das Team des Projekts „Demokratie auf Achse“ der Landeszentrale für politische Bildung und der Landesbeauftragten begleitet. Die fachliche Betreuung und die Tourleitung übernehmen Dr. Andreas Wagner vom Verein Politische Memoriale und der stellvertretende Landesbeauftragte Burkhard Bley.

Zeitenwende

Seminar zur sicherheitspolitischen Entwicklung in Europa

Zeit: 14.-17. August 2023.2023
Ort:   Europäische Akademie Waren/Müritz

Geplante Inhalte: Der russische Angriffskrieg in der Ukraine bedeutet einen tiefen Einschnitt für die sicherheitspolitische Lage in ganz Europa. Er markiert nichts weniger als eine Zeitenwende der internationalen Beziehungen.

Das Seminar erarbeitet vor diesem Hintergrund aktuelle Perspektiven der internationalen Beziehungen und insbesondere der sicherheitspolitischen Herausforderungen für Europa und Deutschland. Es reflektiert Ziele, Motive und Voraussetzungen des Krieges in der Ukraine – und stellt im Spiegel dieser Analyse die Frage nach deutschen und europäischen Interessen. Unter der Überschrift „Dienen – wofür?“ reflektiert es zudem aktuelle Debatten zu den gesellschaftlichen Voraussetzungen einer echten sicherheitspolitischen „Zeitenwende“.

Eine Kooperation mit der Europäischen Akademie waren/Müritz
Das vorgesehene Programm finden Sie hier.

Zeitenwende

Seminar zur sicherheitspolitischen Entwicklung in Europa

Zeit: 19. – 22.06.2023
Ort:   Europäische Akademie Waren/Müritz

Geplante Inhalte: Der russische Angriffskrieg in der Ukraine bedeutet einen tiefen Einschnitt für die sicherheitspolitische Lage in ganz Europa. Er markiert nichts weniger als eine Zeitenwende der internationalen Beziehungen.

Das Seminar erarbeitet vor diesem Hintergrund aktuelle Perspektiven der internationalen Beziehungen und insbesondere der sicherheitspolitischen Herausforderungen für Europa und Deutschland. Es reflektiert Ziele, Motive und Voraussetzungen des Krieges in der Ukraine – und stellt im Spiegel dieser Analyse die Frage nach deutschen und europäischen Interessen. Unter der Überschrift „Dienen – wofür?“ reflektiert es zudem aktuelle Debatten zu den gesellschaftlichen Voraussetzungen einer echten sicherheitspolitischen „Zeitenwende“.

Eine Kooperation mit der Europäischen Akademie waren/Müritz

Das vorgesehene Programm finden Sie hier.

ROTSTIFT. Medienmacht, Zensur und Öffentlichkeit in der DDR

Ausstellungseröffnung: 6. Mai 2023 – 11.00 Uhr
Grenzhus Schlagsdorf
Siegbert Schefke (Leipzig) im Gespräch mit Martin Klähn

Die Wanderausstellung des Leipziger Archivs Bürgerbewegung erzählt von der Einschränkung und Unterdrückung der Meinungs- und Pressefreiheit in der DDR.
Seit Ende der 1940er Jahre baute die Staatspartei SED das Mediensystem zu einem komplexen und allumfassenden staatlichen Lenkungs- und Kontrollsystem aus. Mit ihrer Medienmacht sollten die Menschen für die kommunistische Idee gewonnen werden. Jedoch wandten sich immer mehr Menschen von dieser Medienlandschaft ab und informierten sich stattdessen im Westfernsehen.
Im Herbst 1989 war die Forderung nach Meinungs- und Pressefreiheit zentral. Im Medienfrühling 1990 entstand eine freie Presselandschaft.

Zur Eröffnung der Ausstellung spricht Martin Klähn (Politische Memoriale e. V.) mit dem Journalisten und DDR-Oppositionellen Siegbert Schefke (Leipzig) über Untergrundpresse und Strategien im Umgang mit der Zensur in der DDR.

Anmeldung per Mail  info@grenzhus.de oder telefonisch unter 038875 20326
Eintritt frei.

 

Regionale Diktaturgeschichte Nordhessen-Kassel

Studienfahrt Politische Memoriale / Grenzhus nach Kassel
Zeit: 12. – 16. April 2023

Arolsen Archiv
– Blick in die Sammlung

Schwerpunkt dieser Studienfahrt ist die Beschäftigung mit der regionalen NS-Geschichte – Besuch der Gedenkstätte Breitenau, Rundgang zur NS-Geschichte in Kassel – mit der unmittelbaren Nachkriegsgeschichte – Besuch der Arolsen Archive – mit dem Thema Flucht und Migration – Besuch des Museums Grenzdurchgangslager Friedland – mit dem Thema Sprache – Workshop „Das wird man doch noch sagen dürfen – und die Auseinandersetzung mit der Dokumenta 15 und den antisemitischen Kunstwerken.

Das vorgesehene Programm finden Sie: hier.

Nachfragen und Anmeldung per Mail:  info@polmem-mv.de oder
telefonisch: 0385 758 7311


Das Kloster wurde Arbeitshaus und Konzentrationslager. Gedenkstätte Breitenau

Prof. Dr. Matthias Pfüller

Unser Freund und Kollege,
der Initiator der Projektgruppe „Gedenkstättenarbeit in Mecklenburg-Vorpommern“, Gründungsmitglied und langjähriger Vorsitzender des Vereins Politische Memoriale,
ist am 23. August 2022 in Schwerin verstorben.

Matthias wurde am 12. November 1945 geboren.
Die Familie floh 1951 aus der DDR und kam über Flüchtlingsaufenthalte in Rheinland-Pfalz und Hessen schließlich nach Konstanz am Bodensee. Dort besuchte Matthias das Gymnasium und legte dort auch sein Abitur ab.

Nach dem Abitur 1965 ging er nach Berlin. Dort studierte er am Otto-Suhr-Institut für politische Wissenschaften, promovierte als Diplom-Politologe und lehrte dann bis 1985 an diesem Institut.
In den 80er Jahren wechselte er ins Wendland, beschäftigte sich mit dem Thema Strukturanalyse und engagierte sich dort in der Erwachsenenbildung.

Vom Gustav-Stresemann-Institut in
Bad Bevensen im Wendland abgeworben, übernahm er 1991 die Leitung der früheren Bezirkskulturakademie des Bezirkes Schwerin, die er unter dem Namen „Akademie Schwerin“ in eine Heimvolkshochschule umwandeln sollte und die an zwei Standorten – in Schwerin Weinbergstraße  und im Gutshaus Severin (Foto) tätig war.
Neben der klassischen Bildungsarbeit war ihm die Entwicklung der Gedenkstättenarbeit in Mecklenburg-Vorpommern wichtig.

1996 bekam er einen Ruf an die Fachhochschule Mittweida. Er übernahm eine
Professur im Fach Soziale Arbeit/Sozialpädagogik mit dem Schwerpunkt „Bildung und Kultur in der Sozialen Arbeit“.

Matthias in seinem Arbeitszimmer an der Hochschule in Roßwein.

Nach seiner Emeritierung im Jahr 2010 war er weiterhin in der Erwachsenenbildung tätig und führte insbesondere mit der  Heimvolkshochschule Lubmin Kurse und Exkursionen zu unterschiedlichen und auch zu exotischen Themen durch wie z.B. „Wikinger, Slawen und Fischer – Handel und maritime Wirtschaft in Vorpommern“.
Sein letztes großes Projekt bestand in der Dokumentierung und Aufarbeitung der Stasi-Aktivitäten im ehemals größten Kernkraftwerk der DDR „Bruno Leuschner“ in Lubmin bei Greifswald.

Matthias war zeit seines Lebens eine politisch denkende Persönlichkeit. Mitte der 1970er Jahre trat er der SPD bei und kämpfte seitdem mal weniger mal mehr mit Austrittsgedanken. Aber wie das Leben so spielt, nun ist er als SPD-Mitglied gestorben.

Matthias war auch ein Reisender besonders in Sachen Italien. Seine erste „richtige“ Begegnung mit Italien fand 1969 in den Dolomiten in der Provinz Belluno statt, südlich von  Cortina d´Ampezzo gelegen.
Seit 1999 fuhr eine Wandergruppe jährlich von Schwerin dort hin.

Das Foto stammt allerdings von einem Abstecher der Wandergruppe nach Breslau.

„Matthias war für mich, seit ich ihn 1993 kennenlernte,  ein zuverlässiger Mensch und ein interessanter Freund, er war im engeren Freundeskreis Gesprächspartner und Kartenspieler und er war vor allem eins: er war ein guter Mensch!“
(Erik Gurgsdies in seiner Trauerrede)


Matthias (Agnostiker) auf dem Lagazuoi, Dolomiten, ca. 2016

Die gesamte Trauerrede findet sich hier.