Vortrag und Gespräch mit
Dr. Alexander von Plato
Alexander von Plato sieht die Wiedervereinigung in einer europäischen Perspektive: er setzt in kriminalistischer Kleinarbeit mit der Seriosität des Historikers ein weltpolitisches Puzzle zusammen, das aus einer Menge unbekannter, zum Teil witziger Details besteht. Das Resultat ist eine hochspannende Studie, die die großen Linien machtpolitischer Strategien eindrucksvoll nachzuzeichnen versteht: ein herausragendes Buch.
Die Vereinigung Deutschlands war ein politisches Weltereignis mit weitreichenden Folgen. Während oft die innenpolitische Komponente im Vordergrund stand und weit überschätzt wurde – hier das Aufbegehren der ostdeutschen Bevölkerung, dort das energische Vorgehen des „Einheitskanzlers“ -, untersucht Alexander von Plato umfassend die internationale Dimension des Geschehens und ging den bisherigen Mythen auf den Grund. Er prüfte die unterschiedlichen Dokumente in Ost wie West, wobei er als Einziger bisher auch die sowjetischen Politbüro-Protokolle und die Mitschriften der internationalen Begegnungen Gorbatschows einsehen konnte, und befragte die Hauptakteure in Washington, Moskau und Paris sowie in Bonn und Ost-Berlin.
5. November 2020
19:00 Uhr
Dorfgemeinschaftshaus Schlagsdorf – Am Bülten 4
Eine Kooperationsveranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung M-V, Grenzhus und Politische Memoriale.