Gedenkstätten in MV

Online – Veranstaltungsreihe
Gedenkstätten in Mecklenburg-Vorpommern

Informationen zu den historischen Orten und zum pädagogischen Angebot

Gedenkstättenfahrten in die deutschen Vernichtungslager nach Polen oder auch der Besuch von Gedenkorten in Deutschland sind im Coronajahr 2021 gar nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Verfolgung, Vertreibung, Unterdrückung von Minderheiten bis hin zum Völkermord während der NS-Zeit, aber auch die Repressionen der SED-Diktatur sind als Thema für die Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern von großer Bedeutung.
In unserer Online-Reihe stellen verschiedene Gedenkstätten ihren historischen Ort und ihre pädagogische Arbeit vor.
Schulen und Jugendeinrichtungen sollen Anregungen erhalten, wie die verschiedenen Angebote der Gedenkstätten in den Schulalltag bzw. die Jugendbildungsarbeit integriert werden können.
Die Teilnahme ist für alle Interessierten kostenlos. Um vorherige Anmeldung wird gebeten. Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie jeweils die Zugangsdaten, mit denen Sie sich flexibel bei den einzelnen Veranstaltungen per Zoom einloggen können.

Eine Kooperation der Europäischen Akademie M-V und Politische Memoriale.

Donnerstag, 15.04.2021 – 18:00 Uhr
 Prora in der NS- und DDR-Zeit
Referent: Dennis Grunendahl

Donnerstag, 29.04.2021 – 18:00 Uhr
ENGELscher Hof Röbel
Jugendbildungsstätte an der Alten Synagoge
Referent: Dr. Robert Kreibig


Engelscher Hof, Röbel

Anmeldung und Rückfragen:
m.klaehn@polmem-mv.de / 0385-758 7312
e.wilk@ea-mv.com oder unter 03991 153711
Nach Anmeldung erhalten Sie die Zoom-Zugangsdaten.

Landnahme – ostdeutsche Dörfer im Wandel

Online-Vortrag und Gespräch mit

Dr. Jens Schöne
Stellvertretender Berliner Aufarbeitungsbeauftragter

am 9. Februar 2021, um 18:00 Uhr

In jüngster Zeit ist viel die Rede von jenen Transformationsprozessen, die die ehemalige DDR und ihre Bevölkerung ab 1990 prägten.
Dabei wird allzu oft vergessen, dass diese Prozesse auch jenseits der urbanen Zentren nachhaltig wirkten. Die DDR, die neuen Bundesländer sind eben nicht nur Berlin, Leipzig und Jena – sie sind auch Anklam, Mestlin und Trinwillershagen.

Dabei prägen die Strukturen der DDR-Agrarwirtschaft bis heute die ländlichen Räume in Ostdeutschland. Betriebe sind dort durchschnittlich fünfmal größer als im Westen der Bundesrepublik und stärker agrarindustriell ausgerichtet. Familienbetriebe hingegen sind vergleichsweise wenig vorhanden.

In der SED-Diktatur wurde die Landwirtschaft nach ideologischen Vorgaben umgestaltet. Im Zuge der deutschen Vereinigung profitierten oft alte DDR-Agrarkader von der Privatisierung der Betriebe und Flächen. Die übernommenen Strukturen sind heute attraktiv für Großunternehmer und Kapitalanleger.

Wie aber sah es 1989/90 aus in den ländlichen Gebieten der untergehenden DDR? Wie waren die Voraussetzungen für die anstehenden Veränderungen und was folgte daraus? Wie wirken sich personelle und strukturelle Kontinuitäten auf die ländliche Wirtschaft und Gesellschaft aus? Welche Zukunft hat der ländliche Raum?

Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Vortrages und der anschließenden Diskussion.

Referent:
Dr. Jens Schöne, Historiker, Berlin
Stellvertretender Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BAB)

Anmeldung bitte bei Politische Memoriale unter: info@polmem-mv.de / 0385 – 7587311
oder bei der
Friedrich-Ebert-Stiftung schwerin@fes.de / 0385/ 51 25 96
Nach Ihrer Anmeldung bekommen Sie von uns einen Link für Ihre Teilnahme auf der Online-Plattform Zoom gemailt.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Politische Memoriale e.V.,
dem Aufarbeitungsbeauftragten Berlin und der Friedrich-Ebert-Stiftung M-V

und wird gefördert von der
Landeszentrale politische Bildung M-M und
der Landesbeauftragten für die Aufarbeitung der SED-Diktatur M-V

Der Absturz einer Aeroflot-Maschine 1986

Die Tragödie einer Schweriner Schulklasse
Ein Buchprojekt.

Der Absturz des Aeroflot-Fluges 892 mitten im Dezember 1986 mit 72 Toten und zehn Überlebenden ist bis heute das zweitschwerste Flugzeugunglück auf deutschem Boden. Besonders betroffen war die Stadt Schwerin, denn eine Schulklasse aus dem Stadtteil „Großer Dreesch“ war mit an Bord. Die Klasse 10A der Ernst-Schneller-Schule (heute Nils-Holgersson-Schule) gab es nach dem Flugzeugabsturz so nicht mehr. 20 Schüler, ihre Klassenleiterin und zwei Betreuer starben, nur sieben Kinder überlebten schwerverletzt.
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Mit Unterstützung der Bundestiftung Aufarbeitung und anderer Förderer arbeitet der Schweriner Autor und Journalist Matthias Baerens für den Verein „Politische Memoriale MV e.V.“ an einem Buch über ein Flugzeugunglück 1986 und seine Folgen bis heute. Eine ausführliche Buch-Dokumentation soll im Jahr 2021 erscheinen. Dafür werden gegenwärtig zahlreiche weitere Archivakten ausgewertet und Gespräche mit Zeitzeugen geführt. Gesucht werden für das Buchprojekt aber auch noch weitere Texte und Erinnerungen von Betroffenen, Angehörigen und Freunden, nicht nur aus Schwerin. Wer seine Geschichte für das Buch erzählen oder aufschreiben möchte, der kann sich per E-Mail bei Matthias Baerens melden (absturz1986@mailbox.org) oder hier weiter zu dem Projekt informieren: www.absturz1986.de

Matthias Baerens, Foto: privat

Die Vereinigung Deutschlands – Mythos und Wirklichkeit.

Vortrag und Gespräch mit
Dr. Alexander von Plato

Alexander von Plato sieht die Wiedervereinigung in einer europäischen Perspektive: er setzt in kriminalistischer Kleinarbeit mit der Seriosität des Historikers ein weltpolitisches Puzzle zusammen, das aus einer Menge unbekannter, zum Teil witziger Details besteht. Das Resultat ist eine hochspannende Studie, die die großen Linien machtpolitischer Strategien eindrucksvoll nachzuzeichnen versteht: ein herausragendes Buch.

Die Vereinigung Deutschlands war ein politisches Weltereignis mit weitreichenden Folgen. Während oft die innenpolitische Komponente im Vordergrund stand und weit überschätzt wurde – hier das Aufbegehren der ostdeutschen Bevölkerung, dort das energische Vorgehen des „Einheitskanzlers“ -, untersucht Alexander von Plato umfassend die internationale Dimension des Geschehens und ging den bisherigen Mythen auf den Grund. Er prüfte die unterschiedlichen Dokumente in Ost wie West, wobei er als Einziger bisher auch die sowjetischen Politbüro-Protokolle und die Mitschriften der internationalen Begegnungen Gorbatschows einsehen konnte, und befragte die Hauptakteure in Washington, Moskau und Paris sowie in Bonn und Ost-Berlin.

5. November 2020
19:00 Uhr
Dorfgemeinschaftshaus Schlagsdorf – Am Bülten 4

Eine Kooperationsveranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung M-V, Grenzhus und Politische Memoriale.

House of One – Drei Religionen. Ein Haus. Vier Räume.

Herausforderungen und Perspektiven für ein friedliches Miteinander.“

Vortrag und Gespräch mit Osman Örs,
Imam & Theologischer Referent bei der Stiftung House of One


In Kooperation mit der Integrationsbeauftragten
der Landesregierung M-V, Frau Reem Alabali

Mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung M-V.

29. September 2020, um 19:00 Uhr
Rathaus Schwerin, Demmlersaal,
Am Markt 14, 19053 Schwerin.

nsere Welt braucht dringender denn je Orte des Friedens. Orte, an denen wir lernen, in unserem „einen Welthaus“ gemeinsam zu leben, wie Martin Luther King einst in Berlin sagte. Juden, Christen und Muslime haben sich deshalb in Berlin auf den Weg gemacht, für eine Verständigung unter den Religionen ein völlig neuartiges, zukunftsweisendes Sakralgebäude gemeinsam zu planen, zu bauen und mit Leben zu füllen.
Gemeinsam in unserer Vielfalt tragen wir – Menschen aller Weltanschauungen – die Verantwortung unseren gesellschaftlichen Missständen entgegenzuwirken und unseren Kindern ein lebenswerteres Morgen zu hinterlassen. Ein gemeinsames „Wir“, mit dem wir uns alle in unserer Vielfalt identifizieren können, steht vielen Herausforderungen gegenüber. Der Anfang diesen zu begegnen, ist der Dialog auf Augenhöhe.

Wir bitten um eine verbindliche Anmeldung unter: info@polmem-mv.de

„75 Jahre Barber-Ljaschtschenko-Abkommen“

Einweihung der Erinnerungsstelen zum Abkommen in den Austauschgebieten

20. September 2020, 9.00 – 16.00 Uhr
Start- und Zielpunkt Ratzeburg

Treffpunkt 9 Uhr Markt – Um Anmeldung wird gebeten!

Barber-Ljaschtschenko-Abkommen

Vor 75 Jahren, am 13. November 1945, wurde das Gadebuscher Abkommen durch den britischen Generalmajor Barber und den sowjetischen Generalmajor Ljaschtschenko unterzeichnet. Drei Gebiete wechselten zwischen den benachbarten Besatzungszonen – eine neue Grenzline entstand.
Die Gebiete A und B übergaben die Briten am 28. November 1945 an die sowjetische Besatzungsmacht und das Gebiet X kam von den Sowjets zur britischen Besatzungszone. Das hatte für die Menschen einschneidende Folgen, zumal sich aus der Demarkationslinie die immer unüberwindlicher werdende innerdeutsche Grenze entwickelte.
An den unterschiedlichen Stationen werden wir auf der Radtour über wichtige Folgen des Gadebuscher Vertrages und die historischen Zusammenhänge informieren.
Im Verbund der Ämter Gadebusch, Rehna, Zarrentin und Lauenburgische Seen entstanden 75 Jahre nach dem Ereignis Erinnerungsstelen in den betroffenen Gemeinden.
Am 20. September um 11.00 Uhr werden die Stelen und der damit verbundene Radweg auf einer Festveranstaltung eingeweiht.
Tourenbegleitung:
Wolfgang May und Dr. Andreas Wagner (beide GRENZHUS Schlagsdorf)

Tage der politischen Bildung in M-V

Vom „Tag der Demokratie“ (15.9.) bis zum „Tag der Deutschen Einheit“ (3.10.) finden die
„Tage der politischen Bildung Mecklenburg-Vorpommern 2020“ statt.
In diesen drei Wochen bieten die Träger der politischen Bilder im ganzen Land rund 80
Veranstaltungen und Ausstellungen zu aktuellen politischen Fragen unter dem Motto „Was
hält die Gesellschaft zusammen?“ an. Zum Auftakt findet am 15. September eine kleine
Straßenaktion in der Schlossstraße/Ecke Mecklenburgstraße Schwerin zwischen 12 und 16
Uhr statt, bei der wir mit den Bürgerinnen und Bürgern über die Grundlagen unsere
Demokratie ins Gespräch kommen wollen. Dabei wird die Initiative von der Stadt Schwerin, dem Schlossparkcenter und dem Schweriner Nahverkehr unterstützt.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es seit 30 Jahren zahlreiche Anbieter der politischen
Bildung in freier Trägerschaft, die unabhängig von ihrer politischen oder konfessionellen
Verankerung dem gemeinsamen Ziel verpflichtet sind, über Politik zu informieren, den
konstruktiven politischen Diskurs zu ermöglichen und Kompetenzen für ein demokratisches Engagement zu vermitteln. Die Tage der politischen Bildung sind eine gemeinsame Initiative von unterschiedlichen Trägern und stehen unter der Schirmherrschaft der Landtagspräsidentin Birgit Hesse. Rund 40 Institutionen und Vereine beteiligen sich an den Aktionstagen mit eigenen Angeboten im ganzen Land. Die Landeszentrale für politische Bildung unterstützt das Angebot.

Landtagspräsidentin Birgit Hesse (Schirmherrin): „Wenn sich öffentliche
Diskussionsräume ins Anonyme verlagern, wird es schwieriger, sich zu orientieren und
Information von Meinungsmache oder gar Falschmeldungen zu unterschieden. Die Anbieter politischer Bildung bieten die Möglichkeit, Wissen und Kompetenzen zu erwerben, miteinander ins Gespräch zu kommen und damit eine Basis zu schaffen für die souveräne Teilhabe am demokratischen Miteinander.“

Weitere Informationen unter: www.tage-politische-bildung-mv.de
Für Rückfragen:
Susan Schulz, Tel. 0381/4922184, Email: post@boell-mv.de
Frederic Werner, Tel. 0385/512596, Email: frederic.werner@fes.de

Der Pakt – Stalin, Hitler und die Geschichte einer mörderischen Allianz

Der Pakt von Claudia Weber | ISBN 978-3-406-73531-8 ...

Im Zweiten Weltkrieg waren Nazideutschland und Stalins Sowjetunion nicht nur erbitterte Gegner, sondern von 1939-1941 auch Verbündete. Der so genannte „Hitler-Stalin-Pakt“ gilt noch heute meist als historischer Unfall oder bestenfalls als Präludium zum „eigentlichen“ Krieg, der mit Hitlers Überfall auf die Sowjetunion begonnen habe. Dabei ermöglichte die Zusammenarbeit der beiden Diktatoren nicht nur den Kriegsbeginn in Europa, sondern veränderte in zweiundzwanzig Monaten die politische Landkarte des Kontinents von Grund auf.
Claudia Weber hat auf der Grundlage von historischen Quellen und Archivdokumenten minutiös nachgezeichnet, wie Hitler und Stalin zwischen 1939 und 1941 den Kontinent untereinander aufteilten, ihre Geheimdienste zusammenarbeiteten und es schließlich zum Bruch dieses schicksalhaften Bündnisses kam. Sie stellt die „vergessenen Seiten“ des Hitler-Stalin-Pakts vor, insbesondere die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit in der Bevölkerungs- und Umsiedlungspolitik und enthüllt erschreckende Aktionen beider Diktaturen gegen Kriegsflüchtlinge: gegen Juden, Polen und Ukrainer.

Autorinnenlesung mit Prof. Dr. Claudia Weber, Professorin für Europäische Zeitgeschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder mit den Forschungsschwerpunkten: Gewaltgeschichte, Diktaturenvergleich, Osteuropäische Geschichte

80 Jahre Hitler-Stalin-Pakt - Claudia Weber - Historikerin ...

(1) Vortrag und Gespräch am Mittwoch, den 26. August 2020 – 19:30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Schlagsdorf – Teilnahmebeitrag: 3,- Euro

(2) Online-Lesung am Donnerstag, den 27.08.20 – 18:00 Uhr – Kein Teilnahmebeitrag

Dafür ist eine Anmeldung erforderlich unter:
https://www.fes.de/veranstaltungen/?Veranummer=249266